Rose Weasley stürmte als erste in das große Townhouse der Familie, als ihre Mutter Hermine die Tür aufschloss.
„Rose?! Wir wollen in die Winkelgasse, also trödle nicht herum!“, rief Mrs Weasley ihrer Tochter hinterher, die aber, ohne eine Antwort zu geben, in ihr Zimmer im zweiten Stock verschwand.
Nach einer Woche bei ihren Großeltern und dem ganzen Familienclan brauchte die Blondine erst mal Ruhe. Viel Ruhe.
Sie schmiss ihre Tasche in eine Ecke, aus der eine Schachtel mit selbstgebackenen Keksen ihrer Oma fiel. Rose verzog das Gesicht. Aus Höflichkeit hatte sie in dieser einen Woche bestimmt zwanzig Tonnen dieser Kekse verdrückt und ihre Großmutter hatte auch noch welche für den Heimweg eingepackt. Als ob man beim disapperieren Hunger kriegen würde.
Kopfschüttelnd ließ die Weasley sich auf ihr großes, weiches Bett fallen, seufzte genüsslich.
Wie sie das vermisst hatte.
Eine ganze Woche hatte sie sich das Zimmer mit ihren noch so perfekten Veela-Cousinen Victoire und Dominique und Cousine Molly teilen müssen. Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin prallten da aufeinander. Es wäre Zeitverschwendung zu erklären, wer sich mit wem verbündete.
Wobei Rose und Molly sich immer ziemlich gut verstanden hatten. Mal abgesehen von der Tatsache, dass die Rothaarige den besten Freund ihrer blonden Cousine ständig zum Hippogreif machte.
„Rose?!“, die Stimme ihres Bruders ertönte in ihrem Türrahmen. „Wir wollen los!“
Rose verdrehte die Augen: „Ja ja, ich komme und jetzt raus!“
Sie stand, drückte Hugo auf den Flur und knallte die Tür zu.
Die Blonde würde unter keinen Umständen mit ihrer Mutter sowie ihrem nervigen, kleinen Bruder in die Winkelgasse fahren.
Also packte sie ihre Tasche, öffnete eine Schublade an ihrem Schreibtisch, in der sich eine kleine, grüne Dose mit dem Slytherinwappen befand. In dem kleinen Döschen bewahrte sie schon seit ihrem 11. Geburtstag Flohpulver, für besonders verzwickte Situationen, auf. Und das hier war eindeutig eine besonders verzwickte Situation.
Sie griff sich eine Hand voll, stellte sich dann mit gebeugtem Oberkörper in ihren schmuddeligen Kamin.
„Nocturngasse.“
In einem ihrer liebsten Geschäfte stieg die Weasley aus dem Kamin, grüßte den Besitzer knapp und begann sich umzusehen. Borgin & Burkes hatte immer eine interessante Auswahl an magischen Gegenständen. Schwarzmagisch, aber auch ganz normale Magie.
Der Blick von Rose fiel sofort auf ein umwerfendes violettes Medaillon.
Genauso eins wollte sie schon immer haben...und wie ihre Mutter erst ausrasten würde, wenn sie so etwas auf einem Familienfest tragen würde.
Rose sah sich das Schmuckstück gerade im kleinsten Detail an, als sie plötzlich eine ihr nur allzu bekannte Stimme hinter sich wahrnahm.
„Malfoy“, ihr Ton war kalt, aber das war der Gryffindor von ihr mittlerweile gewohnt. „Ich sollte wohl eher fragen, was DU hier machst...Lass dich bloß nicht von den kleinen Freunden erwischen.“
Sie schnaubte abfällig in seine Richtung, warf sich ihre blonden Locken über die Schulter. Mit einem weiteren missachtenden Blick zu Scorpius, griff sich dann das Medaillon und reichte es dem Verkäufer, der zur Kasse eilte.
„Kaufst du hier in Geschenk für deinen Vater, oder was?“, sie grinste. „Willst du Daddy jetzt doch gefallen?“
Rose schüttelte den Kopf. Unmöglich, dass sie mal so gut mit diesem Schleimer befreundet war. Das war ja schon fast peinlich.
Mit einem angedeuteten Lächeln bezahlte sie ihr Schmuckstück und ließ ihre neuste Errungenschaft in ihre Tasche fallen.
(ich hoffe, das passt so
)